Historisches Schaufenster des Heimatvereins Glane 
                                                                                                                                                                                   © Foto-Archiv des Heimatvereins Glane bearbeitet von U. Grzonka

Die Krankenburg

Im nördlichen Bereich von Glane, dort wo im Jahr 2018 am Glaner Bach das neue Regen-Rückhaltebecken entstanden ist, stand im 14. bis 17. Jahrhundert die Krankenburg.



Foto:  das Regen-Rückhaltebecken 2018 - rechts Mühlmeyers Mühle

Sie wurde irgendwann um 1700 vermutlich wegen Baufälligkeit abgerissen - jedenfalls wurde sie vollständig zerstört. Heute ist von der Krankenburg nichts mehr zu sehen.

Lediglich die alte Mühle (Mühlmeyers Mühle) - die seinerzeit zur Krankenburg gehörte - ist heute erhalten, wenngleich auch sie nicht original aus dem 17. Jahrhundert ist.

Erste historische Hinweise auf diese Mühle finden sich in den Klosterannalen von 1538.
Die Mühle wurde aber an dieser Stelle wohl erst im Jahr 1667 erbaut, worauf ein eingemauerter Stein mit der Jahreszahl hinweist.
Nach einem Brand wurde sie 1713 wieder aufgebaut.



"Mühlmeyers Mühle"

In dem Buch

Die Rittersitze des Fürstbistums Osnabrück

von Rudolf v. Bruch

Verlag der Buchhandlung Wenner, Osnabrück (1965)

ist über die Krankenburg Folgendes zu lesen:

Nach C. J- B. Stüve soll die Krankenburg aus dem Besitz der Familie v. Buck zu Willenburg an das Kloster Iburg gekommen sein. Dieses gab sie als Lehngut wieder aus. 

1338

Im Jahre 1338 war im Lehnsbesitz der Burg Heinrich v. Schevinctorpe, der sie mit seiner Frau Ludmodis am 27. Mai dieses Jahres für eine geliehene Summe Geldes zum Pfand setzte.

1365

Sein Sohn und Nachfolger Johann, der den Beinamen v. Krankenburg führte, verkaufte mit seiner Frau Appollonia im Jahre 1365 an seinen Bruder Wessel, der sich damals am Hof des Bischofs von Osnabrück aufhielt, eine ewige Rente von 9 Malter Roggen aus der Burg und versprach gleichzeitig, daß er ohne Wessels Einwilligung weder von den Scheventorfer noch den Krankenburger Besitzungen etwas verkaufen wolle. Die Burg Scheventorf selbst war um diese Zeit allerdings schon nicht mehr im Besitz dieser Familie.

1371 / 1376

Johann vererbte die Krankenburg auf seinen Sohn Heinrich, vermählt mit Pellike, der die Burg nebst der Mühle und zwei Höfen am 24. Februar 1371 dem schon erwähnten Wessel v. Schevinctorp für 240 Mark überließ. Dieser verkaufte sie mit Ausnahme eines Speichers auf dem Kirchhof in Glane am 25. April 1376 für 212 Mark an den Abt des Klosters Iburg.

1449

Die Familie v. Scheventorf muß aber noch Besitz in dieser Gegend behalten haben, da am 6. Juni 1449 der Knappe Johann v. Schevinctorp genannt Krankenburg eine Wiese und einen Kamp, vor Glane gelegen, verkaufte.

1497

Im Jahre 1497 scheint ein Gerlach v. Horne aus nicht bekannten Gründen Rechte auf die Krankenburg geltend gemacht zu haben, denn er erhob Widerspruch gegen den im Jahre 1376 erfolgten Ankauf durch das Kloster. Gegen eine Entschädigungssumme, die ihm der Abt Rembert zahlte, gab er jedoch seine Ansprüche auf. 

Die Krankenburg war so an das Kloster zurückgefallen.

1572

Der Abt Patroklos Meierinck umgab die Burg 1572 vermittels Ausschachtung mit Gräben.

1689

Um 1689 wurde das Herrenhaus zwecks Aufnahme erholungsbedürftiger Klosterbrüder und angesehener Klostergäste durch den Abt Maurus Rost *) von Grund auf erneuert.

ca. 1700

Das Gebäude scheint aber nicht lange gestanden zu haben, denn im Lagerbuch des Klosters bemerkt derselbe Abt Maurus, die Burg sei zerstört und nur noch ein Graben bei Elkerts Stätte in Glane zu sehen.

Die Krankenburg mit der Mühle bildete seit der Zeit ein Vorwerk des Klosters Iburg unter dem Namen

"der Mühlenhof", jetzt Mühlmeyer in Glane. 

Die Ländereien um die ehemalige Burg werden noch heute als "Krankenburger Insel" bezeichnet.


*)  Maurus Rost
 (* 1633 in Münster; † 1706 in Iburg)


Horst Grebing
,
ein Heimatkundler aus unserer Region, hat auf seiner Homepage

 "www.geo-iburg.de"

weitere interessante Informationen und Grafiken rund um die Krankenburg zusammengetragen.
 
U.Grzonka 2021
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