Palmstöcke
aus Weiden-, Hasel- oder Schneeballzweigen,
geschmückt mit üppigem Buchsbaum und buntem
Seidenpapier, wurden an zwei
Bastelnachmittagen in Averbecks Speicher hergestellt. Die Bastler hoben
mit
einem besonderen Schnitzmesser von den entrindeten Zweigen
Späne ab, die nicht
ganz abgeschnitten wurden. Dadurch kräuselten sie sich wie ein
Kranz um den
Stock. Zwei oder mehr „Krüllen“ galten traditionell
als Symbol für die Dornenkrone, wogegen der oben befestigte
immergrüne
Buchsbaum als Symbol für Unsterblichkeit angesehen wurde. Seit
einigen Jahren
wird die überlieferte Art der Fertigung vom Heimatverein Glane
e.V. gepflegt.
Aber auch
litauische Kunst wurde den Interessierten nahe
gebracht. Zum zweiten Bastelnachmittag kamen die
litauische Kunsthandwerkerin Laima
Savisceviene und ihr Mann Nikolajus
Saviscevai in den Speicher. Sie waren eine Woche bei Familie Krechel
und Margret
Zumstrull zu Gast. Zwischen ihnen besteht eine enge
deutsch-litauische
Freundschaft. Schon vor drei Jahren hatte Frau Savisceviene im Speicher
gezeigt,
wie in Litauen aus getrockneten Blumen, Gräsern und Pflanzen
kunstvoll
verzierte Verbos (litauische Palmstöcke) hergestellt werden. In diesem Jahr
erklärte sie den zahlreich
erschienenen Besuchern die in ihrer Heimat praktizierte Art des
Eierfärbens. Das
Ei ist das wichtigste Symbol für das erwachende Leben im
Frühling und wird
liebevoll verziert. Mit Wachs malte sie feine Ornamente auf die Eierschalen.
Anschließend tauchte sie das
Ei in ein mit Erdfarben gefärbtes Wasserbad. Das Ergebnis war
beeindruckend. Durch
Vorführung und Zeichensprache lernten die Teilnehmer die
litauische Kunst in
ein eigenes Kunstwerk umzusetzen. Sabine Krechel übersetzte
aufkommende Fragen
und deren Antworten und gab Erläuterungen zu Bräuchen
in Litauen.
Laima
Savisceviene gibt auch in ihrem Heimatland ihre
Kunstfertigkeit in Kursen weiter. Sie arbeitet im Nationalpark im
Süden
Litauens an der weißrussischen Grenze. Erhalt und Pflege
alter Traditionen sind
ihr besonders wichtig.
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