Teutoburger-Wald-Eisenbahn – ein Stück Heimat
Der Heimatverein Glane e.V.
hatte zu Information und Diskussion zum Thema
Teutoburger-Wald-Eisenbahn eingeladen. Die Vorsitzende Agnes Wiemann begrüßte
etwa 40 Interessierte in Averbecks Speicher. Heinz Köhne erläuterte in seiner
Einführung die Bedeutung der Eisenbahnen für den Staat und die Region. Sie
bildeten die Sehnen und Nervenfasern der Globalisierung, ermöglichten die
Entwicklung der Märkte, den Transport von Gütern und Personen. Die Teutoburger-Wald-Eisenbahn
wurde von 1900 bis 1903 in drei Streckenabschnitten eröffnet. Sie beförderte Kohle,
Baustoffe und z. B. Landmaschinen der Fa. Claas in Harsewinkel. Der Verein
„Eisenbahn-Tradition e.V.“ organisiert seit 30 Jahren touristische Dampfzugfahrten.
Durch Brücken- und Bahndammschäden auf der TWE-Strecke in Glane und Ostenfelde ist Bad Iburg zur Zeit
nicht mehr erreichbar. Nach Bad Laer müssen ca. 100 km Umweg gefahren werden. Der
Eigentümer der Strecke, der französische TWE-Mutterkonzern Captrain, zeigt wenig
Interesse an Sanierung und Erhalt der Strecke. Vermüllung und Wildwuchs nehmen
überhand.
Im Januar 2012 wurde von
fachkundigen Privatpersonen und Mitgliedern des „Eisenbahn-Tradition e.V.“ die
Initiative „Aktionsbündnis pro TWE“ gegründet. Als deren Vertreter informierten Dr. Rolf Westheider und Josef
Högemann (Autor mehrerer Sachbücher) über ihren Einsatz für die Reaktivierung
der Strecke zwischen Ibbenbüren und Versmold. Nach ihren Kalkulationen sind die
von Captrain veranschlagten Sanierungskosten viel zu hoch angesetzt. Das
Aktionsbündnis steht in Kontakt mit der Rhein-Sieg-Bahn, die evtl. Interesse an
der Übernahme der TWE-Strecke nördlich von Versmold hat und auf der Suche nach
potentiellen Kunden für den Güterverkehr ist.
Hannes Pohlmann erläuterte
die touristische Bedeutung des 1977 entstandenen Teuto-Express. Nach seiner
Schätzung brachten die per Triebwagen bzw. Dampflok angereisten Gäste Bad Laer
ca. 20.000 Euro und Bad Iburg etwa 10.000 Euro jährliche Einnahmen. Für die
Eisenbahnfreunde kann der Fahrpreis trotz eigener ehrenamtlicher Arbeit die
Kosten nicht decken.
Foto oben zeigt Josef Högemann
Über einen Teilerfolg freuen
sich die Aktiven des Aktionsbündnisses pro TWE: Ab Februar sind für
touristische Züge nur noch 5 statt 19,79 Euro Trassengebühr pro Kilometer zu
zahlen.
Rolf Westheider
Der Heimatverein Glane
verfügt in seinem Archiv über umfangreiche Unterlagen zur
Teutoburger-Wald-Eisenbahn.
Weitere Informationen in unserem "Historischen Schaufenster": Erinnerungen an die TWE
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