Der Monat Mai gilt in
katholischen Gegenden traditionell als der Marienmonat. Wie jetzt die Natur
aufblüht und neues Leben hervorbringt, symbolisiert Maria, die Mutter Jesu, den
„Frühling des Heils“.
Der Heimatverein Glane e.V. hatte in diesem Jahr zum zweiten Mal die
Tradition aufgegriffen und eine Maiandacht „up platt“ auf dem Hof Averbeck in
Bad Iburg-Glane organisiert. Mit dem Bus war dazu eine Frauengruppe der KfD
Harsewinkel angereist, die auch interessiert das heimatkundliche Museum im
Speicher und das Wohnhaus Averbeck besichtigte. Außerdem begrüßte die
Vorsitzende des Heimatvereins Agnes Wiemann einige Bewohner des St.- Antonius-Hauses
Remsede und ihre Begleiter. Selbstverständlich kamen auch Glaner zur
„Open-Air“-Maiandacht. Unter dem
Blätterdach des großen Kirschbaums neben Averbecks Speicher boten Gartenstühle
den ca. 70 Besuchern einen bequemen Sitzplatz. Auch die Rollstuhlfahrer unter
den Remseder Gästen hatten genügend Platz. Vor der Sandsteinwand an der
Westseite des Gebäudes war ein Maialtar mit Marienstatue, Blumen und Kerzen
aufgebaut.
Von „Lecht“ (Licht) war auch
in den Texten der Maiandacht, die von Elisabeth Benne, Christa Hagedorn und Helga Grzonka auf Plattdeutsch zusammengestellt und vorgebetet
wurden, die Rede. Die Gäste sangen
zwischendurch die bekannten Marienlieder –„up platt“ übersetzt – was anhand der
verteilten Liederzettel für die meisten Besucher kein Problem war.
Im Anschluss besuchten die
Frauen aus Harsewinkel das Café auf dem Hof Boymann. Die übrigen Gäste stärkten
sich mit Kaffee und Kuchen im Speicher. Bevor der Bus die westfälischen Frauen
wieder in ihre Heimat brachte, besichtigten sie noch unter Führung von Agnes
Wiemann die Glaner St.-Jakobus-Kirche.
Begrüßung:
Leewe Brörs und Süsters,
leewe Frünne vannen Heimatvöien Glane und de
plattdütsken Sprauke,
wi fröwet us, dat gi to use plattdütsken Maiandacht
hier
up den Hoff Averbeck kuamen sind.
Ganz besonners begrötet wie use Besöikers ut
Hausewinkel
und ut dat Antoniushus in Riemse.
Schön, dat gi doa sind.
Wie will’t
to Ehren van de Mammen Gottes tohaupe singen und biän.
Fö den schönen
Mai-Oltoar häf Agnes Wiemann suarget.
Besten Dank doafö.
... mit diesen Worten eröffneten Elisabeth Benne, Helga Grzonka und
Christa Hagedorn die diesjährige Maiandacht "up Platt".
Sie
hatten sich die Mühe gemacht, bekannte Gebete und Lieder in das
heimatliche Platt zu übersetzen und einige speziell auf die Glaner
Heimat, das Anwesen Averbeck und die anwesende Gäste bezogene
Fürbitten mit eingebracht.
Es
hatte sich herumgesprochen, dass der Heimatverein Glane im letzten
Jahr eine besondere Form der Maiandacht auf dem Hof Averbeck
gehalten hatte. So war neben den Heimatfreunden diesmal eine
KFD-Gruppe aus Harsewinkel und einige Senioren aus dem Antonius-Haus
Remsede zu Gast.
Wegen
der Bauarbeiten am Haupthaus wurde der Maialtar kurzerhand an der
Westseite des Speichers aufgebaut, und auf dem Rasen viele Stühle
für die rund 70 Besucher aufgestellt. Das Wetter spielte mit,
wenngleich der frische Westwind dafür sorgte, dass die
Andachts- Texte in den letzten Reihen nur noch schwer zu verstehen
waren. Mit den gemeinsam gesungenen Liedern zu Ehren der Gottesmutter
Maria waren dann aber wieder alle im Chor vereint.
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