Können Sie diese Schrift lesen? ...
(Willkommen im Heimatarchiv Glane)
Margret Zumstrull gab einen kleinen Exkurs zu einer alten deutschen Schrift - am 12.10.2016
Begrüßungsworte durch Agnes Wiemann
Der Heimatverein Glane e.V. hatte zum Schnupperabend zur
Sütterlinschrift eingeladen. Studiendirektorin i. R. Margret Zumstrull - beim Heimatverein
Glane aktiv im Heimatarchiv - hielt
zunächst einen Rückblick auf die Entwicklung der deutschen Schreibschrift. Die
Sütterlinschrift ist eine 1911 von Ludwig Sütterlin entwickelte Sonderform, die
1934 in den deutschen Schulen zur deutschen Volksschrift erklärt wurde. 1941
verbot die nationalsozialistische Regierung Sütterlin. Das lateinische Alphabet
kam auf den Lehrplan.
Inzwischen sind nur noch wenige Menschen in der Lage, die
Sütterlinschrift zu lesen oder gar zu schreiben. " Wenn man sich mit alten
Akten beschäftigt , muss man die alte Schrift lesen können", erklärte Frau
Zumstrull. Familienforschung, alte Testamente, Feldpostbriefe und sonstige
ererbten Schriftstücke hatten die Teilnehmer motiviert, den Schnupperabend zur
Sütterlinschrift zu besuchen. Interessiert verfolgten sie die Erklärungen zu den
Grundlagen der Schrift: Die Vokale sind
die bedeutendsten Buchstaben. Beim "S" gibt es Sonderformen je nach
Platzierung im Wort.
Schreibübungen auf bereitgestelltem, liniertem Papier
erforderten die volle Konzentration. Mit Hilfe des verteilten Alphabets in
Sütterlin schafften es alle, den eigenen Namen in der alten Schrift zu
schreiben. Als besonderes Highlight des
Abends hatte Frau Zumstrull Kopien aus dem Hausväterbuch des Hofes Averbeck
mitgebracht. Die Lernwilligen entzifferten gemeinsam die dort aufgeschriebenen
Hausrezepte zur Behandlung kranker Pferde.
Schnell verflog die Zeit. Nach dem "Schnuppern "
in Averbecks Speicher können die Teilnehmer sich nun -
wenn vielleicht auch noch recht mühsam -
mit den alten Dokumenten von Oma und Opa vertraut machen.
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