Dienstag, 07. November 2023
Heimatverein
Glane in der Gedenkstätte "Augustaschacht" Ohrbeck
Anfang November besuchten 25
Mitglieder des Heimatvereins Glane e. V. den Augustaschacht am ehemaligen
Standort des Arbeitserziehungslagers (AEL) Ohrbeck.
Der
Vorsitzende des Vereins Gedenkstätte Augustaschacht e. V., Georg Hörnschemeyer,
begrüßte die interessierten Gäste am Eingang des Gedenkstättengebäudes und gab
erste Erklärungen: In der alten Pumpstation des Augustaschacht Ohrbeck, ein
Bergwerk zur Erzgewinnung, wurde Anfang 1944 von der Gestapo Osnabrück ein
Arbeitserziehungslager (AEL) für Zwangsarbeiter eingerichtet. Insgesamt waren
dort mehr als 2.000 Männer und Jugendliche aus Europa unter unmenschlichen
Bedingungen inhaftiert. Mindestens einhundert von ihnen, hauptsächlich
Niederländer, starben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Gebäude
Behelfswohnungen für Ausgebombte, Flüchtlinge und Vertriebene eingerichtet. Ab
1968 stand das Gebäude leer und verwahrloste. 1982 gab es erste dokumentierte
Ansätze zur Erforschung. Anfang der 1990er Jahre begann Volker Issmer mit der
umfassenden Aufarbeitung der Geschichte des Arbeitserziehungslagers.
Der
Verein Gedenkstätte Augustaschacht am ehemaligen Standort des AEL Ohrbeck wurde
im Jahr 2000 gegründet. Im Jahr 2008 eröffnete der Verein die Gedenkstätte, die
das Gebäude und auch den Außenbereich umfasst.
In der Ausstellung sahen die Glaner, zusätzlich
ausgerüstet mit einem modernen Media-Guide, wie die unmenschliche Behandlung
die Gefangenen gefügig machen sollte. Auf Schautafeln und in kleinen Filmen
sind die schockierenden Erinnerungen ehemaliger Gefangener dokumentiert.
Auch durch den Außenbereich der Gedenkstätte führte Georg
Hörnschemeyer die Besucher. Zum Gedenken an die Toten des Lagers wurde 1998
oberhalb des Augustaschacht hinter den Bahngleisen ein eisernes Mahnmal errichtet.
Die sichtbaren Spuren der Geschichte in Wort und
Bild am Ort des ehemaligen AEL Ohrbeck ergriffen die Besucher. Es ist wichtig,
dass dieses dunkle Kapitel der Geschichte in unserer Heimat vielen Menschen vor
Augen geführt wird, damit so etwas nie wieder passiert.
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